BLACOON?

Was ist das für ein Wort und überhaupt…WARUM?

BLACOON – Eine eigene Wortkreation aus „Black“ und „Raccoon“ – zu Deutsch „schwarzer Waschbär“.

Ein Waschbär ist so ziemlich das abgefuckteste kleine Wesen, das du dir vorstellen kannst. Mit seinen kleinen, flinken Pfoten kann er alles aufknacken, was nicht niet- und nagelfest ist. Mülltonnen, Fenster, Türen – nichts ist vor diesem Chaos-Kobold sicher. Er ist der Meister darin, sich durch die abgefucktesten Ecken der Stadt zu wühlen, dort zu leben und dabei deinen kompletten Vorgarten in eine Müllhalde zu verwandeln. Seine Essgewohnheiten? Richtig abgefuckt. Er frisst einfach alles, was er findet – egal ob alt, verschimmelt oder einfach aus der Tonne gezogen.

Er trotzt allen Lebensumständen und macht einfach das Beste draus!

Und dann diese Augen! Diese unschuldigen, schwarz umrandeten Knopfaugen, die dich anschauen, während er mit seinen dreckigen Pfoten in deinen Abfalleimer greift, als wäre es das Normalste der Welt. Du kannst ihn regelrecht hören, wie er denkt: „Was willst du machen? Ich bin süß, du kannst mich sowieso nicht verjagen.“

Aber – und hier kommt das große ABER – irgendwie ist der kleine Bastard auch liebenswert. Er hat diesen frechen Charme, der dich zum Lächeln bringt, selbst wenn er gerade dein Wohnzimmer auseinander nimmt. Und mal ehrlich, wer könnte diesen putzigen Banditenlook ignorieren? Trotz all seiner abgefuckten Eigenschaften hat er etwas Unwiderstehliches. Er ist verspielt, clever und ja – auf seine abgefuckte Art auch ziemlich loyal gegenüber seinem Rudel. Da steckt mehr Herz drin, als man auf den ersten Blick vermuten würde.

Wer ist BLACOON, wer bin ich?

Die Geschichte von BLACOON ist auch meine eigene.

Mit 16 Jahren war ich der Schule überdrüssig. Bereits in der 6. Klasse war ich vom Gymnasium geflogen und schaffte gerade noch so meinen FOR Q-Abschluss auf der Realschule. (Grüße an die Lehrer, die meinten, aus mir würde nie etwas werden.)

Da stand ich nun, 16 Jahre jung, mit wenigen Optionen: Die Bundeswehr lehnte mich dankend ab, da meine Knie durch Skaten, Kampfsport und Ferienjobs auf dem Bau bereits irreparabel geschädigt waren. 

Meine Zukunftsperspektiven? 

Eine Ausbildung bei meinem Vater als Fliesenleger oder ein Job in einer Werkstatt, wo ich für immer Ölwechsel durchführen und Autos nach Anleitung reparieren würde. Beide Optionen sprachen mich nicht an, vor allem ersteres wegen meiner Knie.

Plötzlich bot sich mir die Möglichkeit, eine Firma für US-Fahrzeuge aufzubauen. Ich würde den Import übernehmen, die Fahrzeuge für den deutschen Markt umrüsten und restaurieren. Dafür musste ich allerdings das Handwerk des Kfz-Mechatronikers erlernen. Gesagt, getan. Ich stellte einen Meister ein, der mich ausbildete, während ich nachmittags im Büro arbeitete, die Firma aufbaute und bis spät in die Nacht mit den USA kommunizierte.

Ich spezialisierte mich auf die Restaurierung amerikanischer Fahrzeuge sowie auf Leistungssteigerungen und Steuergerätprogrammierung. Mit der Zeit übernahm ich den Generalimport der Marke Diablosport und absolvierte diverse Schulungen, bis ich deutschlandweit der Einzige war, der für die Marken FORD, DODGE und CORVETTE uneingeschränkt Steuergeräte programmieren konnte.

Dieses Geschäft führte ich erfolgreich bis zu meinem 27. Lebensjahr. In der Zwischenzeit übernahm ich auch den Generalimport der Marke Shwood aus den USA, die bis heute handgefertigte Sonnenbrillen herstellen.

Doch dann kam es zu einem signifikanten familiären Umbruch in meinem Leben. Dieser Umbruch kostete mich fast alles: meine finanziellen Mittel, meine Familie und meine Gesundheit. Ich musste mein frisch renoviertes Einfamilienhaus räumen und in eine kleine Mietwohnung ziehen, die ich mit Second-Hand-Möbeln aus Wohnungsauflösungen einrichtete. Das Einzige, was mir aus dem Haus geblieben war, waren die Schulden.

Ein Gruß an die gute alte Beskenstraße in meiner Heimat Gelsenkirchen – war eine wilde Zeit.

DOCH ZUNÄCHST KAM DER FALL

Rückblickend habe ich wohl viel zu viel getrunken und auch andere Substanzen konsumiert, die ich nicht weiter benennen will und besser gemieden hätte. Schließlich erreichte ich den Höhepunkt meines Absturzes: Ein kompletter Zusammenbruch, begleitet von Panikattacken, Antriebslosigkeit und Depression.

Es war in dieser Zeit, dass mir klar wurde: So fühlt sich wohl der Anfang vom Ende an. Aber ich beschloss, dieses Schicksal nicht zu akzeptieren. Also sagte ich mir jeden Tag, dass ich meinen Scheiß wieder in den Griff bekommen musste, und begann, meine Baustellen nach und nach zu bewältigen – mit der Hilfe einer tollen Gesprächstherapeutin und einer Handvoll Freunde.

Ich begann, mich umzuhören und rief alte Kunden an, die Unternehmer waren. Ich suchte nach einem Job – es war mir völlig egal, welcher, Hauptsache ich kam wieder ins Arbeiten und raus aus dem Loch. So kam ich in die Tattoo-Szene. Ich selbst hatte mit 16 meinen ersten Sleeve begonnen – natürlich mit einem riesigen Tribal, das war damals halt so in Mode und ich fand's da noch fancy. Mir wurde jedenfalls angeboten, das Tattoostudio „Lebenslänglich“ in Essen zu übernehmen – ein alteingesessenes Studio, allerdings ohne nennenswerten Kundenstamm und ohne Tätowierer.

Mir fehlten jedoch die finanziellen Mittel, um das Studio zu übernehmen. Mein Geschäftspartner sah wohl ein gutes Investment in mir, sodass wir uns auf eine 50/50-Teilung der Gesellschaftsanteile einigten, wobei ich die komplette Handlungsfreiheit erhielt. Jedoch waren auch 50 % der Ablöse für mich unerschwinglich, selbst nachdem ich meine gebrauchten Möbel teilweise verkaufte, alles zu Geld machte, was ich besaß und irgendwie einen Wert hatte. Aber mein Bruder half mir, indem er mir den fehlenden Betrag lieh.

So begann 2015 meine neue Reise

Aus Tagen wurden Wochen, aus Wochen Monate und schließlich Jahre. Viele Nächte ohne Schlaf und 20-Stunden-Arbeitstage waren keine Seltenheit auf diesem Weg, und ich bereue keinen einzigen davon, auch wenn ich oft auf dem Zahnfleisch ging. Schulden wurden abbezahlt, der Arsch zurück an die Wand gebracht, Geschäftspartner ausgezahlt. Heute arbeite ich immer noch mit meinem damaligen Geschäftspartner in anderen Unternehmen zusammen.

Es folgten weitere Standorte der Marken „Lebenslänglich Tattoo“, „Artfaktors Tattoo“ und „GOAT Studios“ sowie der Ausbau von Lizenzfirmen und die Franchisevermarktung dieser Marken. 2020 wagte ich dann einen großen Schritt und gründete meine eigene Marke BLACOON. Neben dem BLACOON Store, einem Onlineshop für Mode und Tattoo-Supplies, entstand auch das Modelabel BLACOON, das meine Leidenschaft für Tattoo-Kultur und Mode vereint. Wir sind nun Generalimporteur für Marken wie EdgePro-Needles aus Portugal, El Raña Jewelry aus Italien und Shwood Sunglasses aus den USA, die wir in zehn Ländern vertreiben.

Mittlerweile berate ich kleine, aufstrebende Start-ups und helfe ihnen mit meiner BLACOON Business Consulting (BBC), in der Geschäftswelt Fuß zu fassen.

Lange Rede, kurzer Sinn:

Ich habe viel gearbeitet, viel verpasst und viel erreicht. Doch all das wäre nie möglich gewesen ohne meine treuen und loyalen Freunde sowie Mitarbeiter, die mir täglich den Rücken freihalten, mich stärken und seit Jahren jeden Weg gemeinsam mit mir gehen. Vieles in meinem Leben hat funktioniert, viele Ideen waren gut, und manches hat nicht funktioniert. Das Leben ist ein ständiger Lernprozess, aus dem ich viel mitgenommen habe. 2023 musste ich mein erstes Unternehmen „The Care“ aufgrund von Mitarbeitermangel schließen.

Im selben Jahr wurde ich dann, nach der langen Restaurierung meines 1995er Winnebago Vectra Campers – dem „BLACOON WAGOON“ – von meiner Sehnsucht nach etwas Neuem und Ursprünglichem übermannt. Ich habe all meine geschäftlichen Unternehmungen überdacht und festgestellt, dass ich trotz des Erfolgs und der jahrelangen Arbeit nicht glücklich war.

All die Jahre hatte ich so hart gearbeitet, um mich aus meinem Loch zu befreien, dass ein gewisser Automatismus eingetreten war. Aber das war nicht wirklich ich – ich bin Erik, der Handwerker, der Ruhrpottler, der Schrauber, der hilfsbereite Dude von nebenan.

LIFE IS FOR LIVING

Ich liebe es, meine Tage in der Natur zu verbringen, zu reisen, neue interessante Dinge und Menschen kennenzulernen und mich täglich neu zu erfinden. Ich muss Dinge erschaffen, um abends zu sehen, was ich tagsüber mit meinen Händen geleistet habe. 2023 hat mich mein Herz schließlich in die wunderschöne und wechselhafte Natur Norwegens geführt.

Aus dieser Zeit ist nun „BLACOON Retreats“ entstanden.

Ein Ort für alle, die dem wilden Alltag entfliehen und zurück zur Natur finden wollen.

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